Freedom for Palastine…

10678819_10152570854580838_6165372227585886420_nIch muss hier einfach den Beitrag von Jürgen Todenhöfer wiedergeben. Zu finden ist er auch bei Facebook, unter

https://www.facebook.com/JuergenTodenhoefer/photos/a.10150173554135838.304529.12084075837/10152570854580838/?type=1

„Liebe Freunde, Netanjahu kapiert es nicht. Was in Palästina gerade an Entsetzlichem geschieht, ist ein Aufstand entrechteter, gedemütigter, verzweifelter Gefangener. Gegen das Eingemauertsein in Gaza, dem größten Open-Air-Gefängnis der Welt. Gegen die 8.000fache Inhaftierung palästinensischer Kinder seit dem Jahr 2000. Meist wegen Steinewerfens. Gegen die 440 Kilometer langen, bis zu acht Meter hohen Mauern der Westbank, die die Palästinenser in ihren Städten und Dörfern wie Tiere einpferchen. Und ihre Felder zerschneiden. Und gegen die 500 demütigenden Schikane-Checkpoints von Palästina.

Gegen die täglichen Provokationen an den heiligen Stätten der Muslime in Jerusalem. Gegen die verbotenen und trotzdem vom israelischen Militär geschützten Provokationen in Hebron. Dort befindet sich Abrahams Grab-Moschee. Jeden Samstag ziehen israelische Siedler gesetzwidrig durch die Altstadt, um den Palästinensern zu zeigen: ‚Hebron holen wir uns auch noch!‘ Ich habe im August eine solche kafkaeske Gespenster-Demo miterlebt.

Zu Unrecht Gefangene pflegen sich zu wehren. In Palästina zu Recht. Völlig inakzeptabel ist selbstverständlich, wenn dabei israelische Zivilisten getötet werden. Doch das hat Israel den Palästinensern in Gaza, auf der Westbank und in Jerusalem leider ständig vorgemacht. Mit „Kriegsverbrechen“, wie Amnesty International mit großer Deutlichkeit sagt. Seit der 2.Intifada wurden rund 850 Israelis getötet, aber über 9.500 Palästinenser.

Niemand lässt sich auf Dauer einmauern und immer wieder in den Staub treten. Auch die gequälten Juden haben im Warschauer Getto irgendwann gegen ihre Gefangenenwärter zur Waffe gegriffen. Um ihre Würde zu verteidigen. Obwohl der Aufstand blutig niedergeschlagen wurde, sind sie heute stolz darauf. Zu Recht.

Wenn Israelis in Gaza gefangen wären, acht Meter hohe Mauern um ihre Dörfer und Städte stünden und sie als Menschen zweiter Klasse behandelt würden, würden sie sich auch erheben und kämpfen. Deshalb mein Appell an die israelische Regierung: „Behandelt die Palästinenser endlich so, wie Ihr selbst behandelt werden wollt“. Sonst gibt es wieder Krieg. Weil die israelische Politik gegenüber den Palästinensern ein einziges Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist. Auch ein Verbrechen gegen die unbestreitbar große kulturelle Tradition des Judentums.

Bevor einige jetzt wieder die Antisemitismus-Keule hervorholen, kurz zur Erinnerung:

– Ich bin seit jeher für das Existenzrecht Israels.

– Ich finde Antisemitismus zum Kotzen- genauso wie den anti-muslimischen Hass unserer Zeit.

– Und ich weiß, daß wir Deutschen den Juden Unverzeihliches angetan haben.

Aber all das berechtigt die israelische Regierung nicht, die Palästinenser den Preis für deutsches Unrecht zahlen zu lassen und sie seit Jahrzehnten als Untermenschen zu behandeln. Das Existenzrecht Israels beinhaltet nicht das Recht, die Existenz der Palästinenser zu vernichten. Sie einzumauern.

Ministerpräsident Netanjahu hat gerade wieder mal die Zerstörung der Häuser von Urhebern „terroristischer“ Anschläge in Ost-Jerusalem angeordnet. Was wäre, wenn Palästinenserpräsident Abbas die „Zerstörung aller Häuser der Urheber der terroristischen israelischen Anschläge auf Gaza“ anordnen würde?? Würde da nicht auch ganz Israel aufschreien? Zeigt das nicht den totalen Irrsinn dieser Politik?

Heute feiert Deutschland den Mauerfall vor 25 Jahren. „Herr Netanjahu! Lassen Sie die Häuser der Palästinenser stehen! Sie haben bereits genug Häuser zerstört. Reißen Sie stattdessen die gottlosen Mauern von Palästina nieder! Was unter sowjetischer Besatzung eine Schande war, ist auch unter israelischer Besatzung eine Schande.“

Euer JT“

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