Über Saudi Arabien, Jemen und die Flüchtlinge

3 Punkte, die uns bewegen (sollten):

1. Saudi Arabien macht schon seit einem halben Jahr den Jemen platt. Ohne irgendeinen Grund, ohne irgendein völkerrechtliches Mandat oä. Nichts davon hört man in unserer Presse. Wieso?

Weil Saudi Arabien unsere Waffen kauft und ein enger Verbündeter der USA ist. Das saudi-arabische Regime gilt für viele schlimmer als der IS – sie köpfen Menschen, hacken ihnen die Arme und Beine ab, blenden und verbrennen sie bei lebendigem Leib etc. Und sie unterstützen den IS.

Und dies ist die Antwort unserer Regierung auf die Frage, wieso wir auch das furchtbare saudi-arabische Regime unterstützen:

https://www.facebook.com/jungundnaiv/videos/967473243264624/

2. Ich finde es toll, dass so gut wie alle meine Freunde sich hier bei Facebook vehement für Flüchtlinge einsetzen, doch muss man sich auch der Tatsache bewusst sein, dass wir mit unserer Politik dazu beitragen, dass sie aus ihren Ländern flüchten müssen. Wir haben die Politik Frankreichs, Englands und der USA toleriert, als sie Lybien ohne UN-Mandat bombardierten, wir unterstützen nach wie vor Ihre Bombardements in Syrien, wir sitzen immer noch in Afghanistan mit unseren Soldaten, im Irak sind Millionen gestorben und werden nun verfolgt oder umgebracht. Wir paktieren mit den schlimmsten Despoten und Diktatoren in Afrika, damit die dort politisch Verfolgten in ihren Ländern bleiben und bloß nicht nach Europa kommen. Wir haben Kosovo versprochen es nach dem Krieg zu unterstützen, jetzt unterstützen wir ein hochkriminelles Regime in Kosovo, das die Menschen in die Flucht treibt.

https://www.tagesschau.de/komm…/restle-fluechtlinge-101.html

3. Ich kann die Angst der Menschen durchaus nachvollziehen, die sich Sorgen machen, wie wir 800.000 Menschen alleine bis Ende des Jahren (Innenminister de Maiziere) aufnehmen sollen. Doch es ist Fakt, dass Deutschland der mit Abstand größte Profiteur der EU ist, mit seiner Exportpolitik andere Länder praktisch erpresst und mit der neoliberalistischen Politik kleineren Ländern eine ausbeuterische Politik aufdrängt. Wir sind es den Menschen einfach schuldig sie aufzunehmen.

Und manchmal hilft vielleicht ein Perspektivenwechsel:
stellt Euch einfach mal vor, Ihr müsstet fliehen. Vor Menschen die Euch ohne Grund umbringen möchten. Über Grenzen, die immer dichter gemacht werden – mit Stacheldraht, dicken Mauern und hohen Zäunen. Auf Booten, auf die jetzt sogar die Europäer schießen. Oder in LKW’s mit anderen 6 Menschen auf einem Quadratmeter zusammengefercht, ohne Wasser oder was zu essen, in der Hoffnung das gelobte Land Deutschland zu erreichen, was nur Wenigen im Endeffekt gelingt. Wo sie dann immer öfter von einer gewaltigen Welle des Hasses empfangen werden.

„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“

Nelson Mandela

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